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Die Tourismusregion „Rennsteig-
Schwarzatal“
erstreckt
sich
von der Quelle der Schwarza,
unmittelbar am Rennsteig, bis
zur Mündung in die Saale bei
Rudolstadt. Ausgedehnte Wald-
ächen wechseln sich ab mit
Feldern und Wiesen. Von der
Höhe bieten sich einzigartige
Ausblicke auf eine Thüringer
Kulturlandschaft, die neben Na-
tur auch über beeindruckende
kulturhistorische und ingenieur-
technische Sehenswürdigkeiten
verfügt. Das Schwarzatal ist ein
wahres Mekka für Wanderer. Das
gesamte Gebiet ist durch ausge-
zeichnet beschilderte Wander-
wege gut erschlossen. Der als QualitätswegWanderbares Deutschland
zerti§zierte „Panoramaweg Schwarzatal“ bildet das Rückgrat eines
abwechslungsreichen Wegenetzes. Dieser gehört zweifelsohne mit zu
den schönsten in Thüringen.
Radfahrer können die schöne und abwechslungsreiche Umgebung
auf den regionalen Radwegen wie dem Schwarzatal-Radweg, dem
Kloster-Radweg oder dem Rinnetal-Radweg genießen. Begleitet von
traumhaften Aussichten führt die Mountainbike-Strecke an der Ober-
weißbacher Bergbahn über Wurzelpfade und Waldwege mehr als 300
Höhenmeter mit 25 % Gefälle in die Tiefen des Schwarzatals. Große
wirtschaftliche Bedeutung erlangte die Region im 18. Jahrhundert
durch den Olitätenhandel (Oleum = Öl). Wildwachsende Heilkräuter
und die Reichtümer des Waldes bildeten die Ausgangssto®e für diese
heilsamen Arzneien, die durch die sogenannten „Buckelapotheker“ in
ganz Europa vertrieben wurden. Die Herstellung der Heilmittel in den
Familienbetrieben und deren besonderer Vertrieb waren typisch für
das Gebiet um Oberweißbach und einzigartig in Deutschland. Buckel-
apotheker und Kräuterfrau stehen noch heute symbolisch für diese
Tradition. Das alte Wissen um deren Wirkung und Verarbeitung wird
bis heute bewahrt und an Gäste weitergegeben.
Das Schwarzatal ist auch das Land Friedrich Fröbels. Der in Oberweiß-
bach geborene Vorschulpädagoge gründete 1840 im (Bad) Blanken-
burger Rathaus den ersten Kin-
dergarten der Welt. Hier entwi-
ckelte er seine berühmt-bewähr-
tenSpielgaben, seineMutter- und
Koselieder und bildete die ersten
Kindergärtnerinnen aus. In Bad
Blankenburg und Keilhau hat er
einen wichtigen Teil seiner Schaf-
fensjahre verbracht. An authen-
tischen Orten wird sein Erbe im
Schwarzatal bis heute gelebt und
weitergetragen.
Willkommen im Schwarzatal
Infos
Tourist- und ServiceCenter
Bahnhofstraße 23 (Stadthalle)
07422 Bad Blankenburg
Tel.: 036741 - 2667
Önungszeiten:
Mo
–
Fr: 9
–
18 Uhr, Sa: 10
–
14 Uhr
Wo auf abgelegenen Bergwiesen noch Quendel, Augentrost, Ehren-
preis, Frauenmantel, Hirtentäschel, Johanniskraut und die Arnika, in
den Flussauen der Schwarza die Pestwurz und in den feuchten Neben-
tälern die Waldengelwurz zu §nden sind, wo auf saftigen Wiesen das
Mädesüß seinen wunderbaren Duft verströmt, dort sind sie zu Hause –
der Buckelapotheker und die Kräuterfrau. Als Symbol§guren stehen
sie für ein längst vergangenes Gewerbe, das nahezu drei Jahrhunderte
das Leben der Menschen im Schwarzatal, insbesondere aber auf den
beiderseits des Mittellaufes der Schwarza ansteigenden Bergrücken
des„Thüringer Schiefergebirges“ nachhaltig geprägt und bestimmt hat.
Es ist das Gewerbe der Olitätenherstellung und der Vertrieb dieser
„Thüringer Heil- und Hausmittel“ durch Balsamträger, Olitätenhänd-
ler und Buckelapotheker. Das Wort „Olitäten“ ist vom lateinischen
„Oleum“ (Öl) abgeleitet und verweist auf die in den Heilmitteln ent-
haltenen ätherischen Öle. Mutter Natur hat selbst Hand angelegt und
in der reizvollen Mittelgebirgslandschaft der Schwarzaregion eine
große Fülle und Vielfalt an Heilpanzen und Kräutern hervorgebracht.
Ausschlaggebend waren dabei geologische Besonderheiten, wie die
Bescha®enheit der Böden, ideale Gewässerbedingungen, spezi§sche
klimatische Verhältnisse, die aufgrund der großen Höhenunterschie-
de im Schwarzagebiet sehr unterschiedlich sind. Die wildwachsenden
Kräuter der Bergwiesen, der Flussauen und der feuchten Täler entlang
der Gebirgsbäche, aber auch mineralische Sto®e sowie die Reichtümer
desWaldes waren die Ausgangssto®e zur Herstellung der Olitäten. Die
Herstellung der Heilmittel in den Familienbetrieben und deren beson-
derer Vertrieb waren typisch für das Gebiet um Oberweißbach und
einzigartig in Deutschland. Mit vollgepacktem Re® (Holzgestell) auf
dem Rücken zogen die Buckelapotheker aus, um die Thüringer Olitä-
ten in fast allen mitteleuropäischen Ländern zu vertreiben.
Buckelapotheker und Kräuter-
frau stehen noch heute symbo-
lisch für diese Tradition. Das alte
Wissen um deren Wirkung und
Verarbeitung wird bis heute be-
wahrt und an Gäste weitergege-
ben. Zahlreiche Initiativen und
touristische Aktivitäten machen
das „Olitätenland / Thüringer
Kräutergarten“ für Wanderer,
Naturfreunde und Gesundheits-
bewusste interessant.
Thüringer Olitäten
Infos
Tourist- und ServiceCenter
Bahnhofstraße 23 (Stadthalle)
07422 Bad Blankenburg
Tel.: 036741 - 2667
Önungszeiten:
Mo
–
Fr: 9
–
18 Uhr, Sa: 10
–
14 Uhr